Sind die Speisegebote für Christen gültig?
Sind die Speisegebote für Christen gültig, oder dürfen Christen alles essen, was sie wollen? Die meisten Christen feiern Dinge, die niemand in der Bibel gefeiert hat, egal ob es Weihnachten, Ostern oder die Sonntagsheiligung ist. Genauso verhält es sich auch bei den Speisegeboten. Wenn Jesus sagt, dass kein Strichlein vom Gesetz Gottes vergehen wird, solange Himmel und Erde existieren (Matthäus 5:18-19), dann sind natürlich auch die Speisegebote nicht aufgelöst, sondern immer noch gültig und wichtig. Die Speisegebote wurden auch nicht erst durch Moses offenbart, denn auch Noah kannte bereits vor der Sintflut die Speisegebote, weswegen er zwischen reinen und unreinen Tieren unterscheiden konnte (1. Mose 7:2, 8:20). Diese Speisegebote finden wir unter anderem im dritten Buch Mose, Kapitel 11. Dort lesen wir von den Tieren, die man essen darf, weil sie rein sind, und von den Tieren, die man nicht essen darf, weil sie unrein sind (3. Mose 11). In diesem Kapitel lesen wir außerdem, dass wir uns verunreinigen, wenn wir unreine Tiere essen (3. Mose 11:44), weil unreine Tiere nicht als Speise gedacht und ungesund für den menschlichen Körper sind.
Die Speisegebote im Neuen Testament
Doch wie sieht es im Neuen Testament bzw. im Neuen Bund aus? Dürfen wir uns als Christen verunreinigen, indem wir zum Beispiel unreine Tiere essen? Die Antwort ist natürlich eindeutig: Nein! Paulus schrieb, dass Gott uns nicht zur Unreinheit berufen hat, sondern zur Heiligung (1. Thessalonicher 4:7-8). Im Kolosserbrief lesen wir, dass Gottes Zorn über die Söhne des Ungehorsams kommt, wenn man lehrt, dass man unrein sein darf (Kolosser 3:5-6), da dies eine direkte Aufforderung zur Sünde ist, denn Sünde ist die Übertretung des Gesetzes Gottes (1. Johannes 3:4). Ebenso heißt es im Epheserbrief, dass wir als Christen nicht mehr so wandeln sollen wie die Heiden, die ja keine Speisegebote haben, und dass keine Form der Unreinheit in unserem Lebenswandel vorhanden sein soll (Epheser 4:17-19). Auch im Buch der Offenbarung werden wir davor gewarnt, unrein zu sein (Offenbarung 22:11), indem wir zum Beispiel unreine Tiere essen, denn das hat unser Vorbild Jesus Christus ebenfalls niemals getan, weil laut Paulus alle Gebote des Gesetzes Gottes heilig, gerecht und gut sind (Römer 7:12).
Das Alte Testament und die Speisegebote
Im Buch des Propheten Hesekiel kritisiert Gott sein Volk, weil die Priester des Volkes Gottes dem Gesetz Gottes Gewalt antun, weil sie keinen Unterschied mehr machen zwischen dem Heiligen und dem Unheiligen und nicht lehren, zu unterscheiden zwischen dem Unreinen und dem Reinen, während man außerdem die Augen vor den Sabbaten verschließt, wodurch der Herr entheiligt wird (Hesekiel 22:26). Genau so ist es auch im heutigen Christentum. Die Pastoren und gesetzlosen Christen machen keinen Unterschied mehr zwischen den Geboten und Festen Gottes und den heidnischen Traditionen und Menschengeboten dieser Welt, weswegen die meisten Christen den Menschen mehr gehorchen als Gott (Apostelgeschichte 5:29) und deswegen als Söhne des Ungehorsams bezeichnet werden (Kolosser 3:5-6). Um angeblich zu beweisen, dass für uns Christen die Speisegebote ungültig sind, zitiert man vor allem zwei Verse aus dem Neuen Testament, die allerdings meistens verdreht werden, während man den dazugehörigen Kontext komplett weglässt oder gar nicht erst zitiert, weil es nicht zum gesetzlosen Weltbild vieler Christen passt. In Apostelgeschichte Kapitel 10 hat Petrus eine Vision von einem Gefäß mit einem großen, leinenen Tuch, in dem viele Tiere waren, auch unreine Tiere. Eine Stimme sprach dann zu Petrus, dass er schlachten und essen soll, während Petrus dies ablehnte, da er sagte, dass er noch nie etwas Unreines gegessen hat (Apostelgeschichte 10:9-15). Viele glauben leider, dass Gott hier zeigen wollte, dass man jetzt alles essen darf, was man möchte. Doch in Vers 28 bekommen wir die Antwort, was Gott dem Petrus wirklich mit dieser Vision zeigen wollte, nämlich dass Petrus "keinen Menschen gemein oder unrein nennen soll" (Apostelgeschichte 10:28), da Jesus ja auch für die Sünden der Heiden gestorben ist, die durch den Glauben an Jesus ebenfalls zum Volk Gottes gehören.
Missverständnisse über die Speisegebote
Der andere Vers, den die meisten Christen aus dem Kontext reißen, ist Kolosser Kapitel 2, wo in Vers 16 geschrieben steht, dass wir uns von niemandem richten lassen sollen "wegen Speise oder Trank, oder wegen bestimmter Feiertage oder Neumondfeste oder Sabbate" (Kolosser 2:16). Doch hier geht es nicht darum, dass all diese Gebote und Feste abgeschafft wären, sondern dass wir, die wir diese Gebote halten und feiern, von gesetzlosen Christen und ungläubigen Heiden nicht dafür richten lassen sollen, wenn wir diese Gebote beachten, weil es niemals Sünde ist, die Gebote Gottes zu halten, aber es immer Sünde ist, die Gebote Gottes zu brechen. Im selben Kapitel lesen wir nämlich nur einige Verse vorher, dass wir uns durch "Überlieferung der Menschen" und "den Grundsätzen der Welt" nicht berauben lassen sollen (Kolosser 2:8), und die Speisegebote sind ja keine Überlieferungen von Menschen, sondern himmlische Gebote Gottes, damit wir gesund sind und länger leben. Das ist der Grund dafür, warum Gott uns die Speisegebote gegeben hat, da der Schöpfer unseren Körper am besten kennt. Auch einige Verse später lesen wir im selben Kapitel, dass wir keinen Geboten nach den Weisungen und Lehren der Menschen folgen sollen (Kolosser 2:20-23), sondern eben den Geboten Gottes, einschließlich der Speisegebote. In der Übersetzung "Bibel in gerechter Sprache" wird Kolosser 2, Vers 16 folgendermaßen übersetzt: "Niemand also darf euch beim Essen oder Trinken während der Festzeiten, am Sabbat oder am Neumond kritisieren." Wenn wir also den Sabbat heiligen, die sieben biblischen Feste des Herrn feiern oder die Speisegebote Gottes beachten, dann lasst euch von gesetzlosen Christen nicht kritisieren, denn sie wissen nicht, was sie tun und lehren, nämlich die Gesetzlosigkeit, vor der Jesus eindeutig warnte und die in der Endzeit überhand nehmen würde, wodurch die Liebe zu Gott erkaltet (Matthäus 24:12).
Die Warnungen im Alten Testament
Im letzten Kapitel von Jesaja lesen wir, dass der Herr im Feuer kommen wird und seine Streitwagen wie der Sturmwind, um seinen Zorn in Glut zu verwandeln und seine Drohungen in Feuerflammen. Diese Drohung und Warnung bezieht sich auf Menschen, die in der Drangsal Schweinefleisch, Mäuse und andere Greuel essen (Jesaja 66:15-17). Deswegen ist es an der Zeit, die Warnungen und Gebote Gottes ernst zu nehmen.